Premierenpost für unseren Blog soll ein Werk am Hauptbahnhof Bochum sein: „Terminal“ von Richard Serra.
„Terminal“ wurde am 20. Mai 1979 am Bochumer Hauptbahnhof enthüllt. Vier Stahlplatten, allesamt rostig und so aneinander gelehnt, dass ein exaktes Quadrat als obere Öffnung entsteht und Licht in das Innere des Werkes hineinlässt. Premiere hatte das Werk auf der documenta 6 gefeiert und begeisterte einige Verantwortliche der damaligen Bochumer Kulturszene, einen Transfer nach Bochum anzustreben.
Umstritten war und ist das Werk bis heute. Für die einen Schrott, für die anderen, weniger Dekoration als Provokation, wurde das Werk damals sogar Thema im Bochumer Wahlkampf. Während die CDU Stimmung gegen das aus ihrer Sicht wenig ästhetische Werk machte, war es die SPD unter deren Mithilfe der Ort der Präsentation konzipiert und die Kosten von rund 300.000 vor der Stadt verantwortet wurden.
Unsere 360°-Ansicht zeigt das Werk nun im verschneiten Bochum, also vor einem Hauptbahnhof, der zeitweise weniger von den umliegenden Gebäuden als dem reflektierenden Weiß des Schnees, in Szene gesetzt wurde. Wir finden diese Ansicht spannend, da sich die Ästhetik des Werkes ändert, der Kontrast zwischen rötlichem Werk und weißer Schnee gibt der Skulptur eine Eleganz, welche ihr vorher abgeht. Diese Eleganz steht dabei geben konzeptuelle Ansätze der Kunst, veranschaulicht aber, dass Kunst im öffentlichen Raum auch immer Teil einer Entwicklung ist – auch wenn diese hier weniger städteplanerisch als ökologisch ist.
360°-Ansicht „Terminal“ von Richard Serra:
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Artikel aus der WAZ zu Terminal von 2018 – mit visuellem Begleitmaterial, leider nur für WAZ+-Kunden:
https://www.waz.de/staedte/bochum/70-jahre/serras-skulptur-terminal-entfacht-in-bochum-bis-heute-streit-id214802235.html