Direkt neben dem Baukunstarchiv NRW am Dortmunder Ostwall befindet sich eine kleine Parkanlage mit Klettergerüst und vier Kunstwerken, die wir in dieser neuen Ausgabe kurz vorstellen wollen. Im Folgenden findet ihr kleine Vorstellungstexte für detaillierte Informationen und Werkangaben stehen die Links in der virtuellen Tour zur Verfügung.
„Eisenplastik“ von Ansgar Nierhoff:
Ansgar Nierhoff, ein Schüler von Norbert Kricke, schuf mit seiner „Eisenplastik“ eine Stahl-Skulptur, die ähnlich der bisher gezeigten Arbeiten von Richard Serra, mit dem Gegensatz von menschlichem Eindruck und materieller Eigenschaften spielt. Die massiven Stahlplatten sind gegeneinander gelehnt, verdrehen sich ineinander und die Skulptur, sodass es den Anschein macht als falle die Skulptur jeden Moment zusammen. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die Fassung der Arbeit im Boden, über welche die einzelnen Stahlplatten hinausragen und so das visuelle Ungleichgewicht bestärken. 1982/83 errichtet, erwehrt die Arbeit sich allerdings bisher Wind und Wetter – und verweist so unter anderem auf die Unzuverlässigkeit menschlicher Wahrnehmungsprozesse.
„Säulenwand“ von Gerlinde Beck:
An nächster Stelle im Park kommen wir (endlich) zur ersten weiblichen Künstlerin unserer Reihe. Gerlinde Beck und ihre „Säulenwand“ mag auf den ersten Blick vielleicht vollkommen anders als die bisherigen Arbeiten wirken, alleine aus Materialgründe, gemeinsam haben die Arbeiten aber alle, dass abstrakte Formen in Beziehung zum Menschen bzw. seiner Wahrnehmung gesetzt werden. Auch bei Beck lohnt sich ein Umstreifen der Arbeit, um die unterschiedlichen Farb- und Formelemente zu erkunden. Die 6, jeweils über 3m großen Säulen sind dabei unterschiedlich gearbeitet und mit Öffnungen zur Durchsicht versehen – so entsteht ein Spiel zwischen Licht und Schatten und Innen und Außen.
„Liegende Zylinderskulptur II“ von Heinz Günter Prager:
Nachdem die Arbeit von Heinz-Günter Prager im Park am Baukunstarchiv zeitweise stark besprüht war, ist sie momentan ohne weitere Verzierungen zu begutachten. Wieder ist es Stahl, welcher als Ausgangsmaterial dient. Fragilität ist hier allerdings weniger Thema als das Arrangieren von verschiedenen geometrischen Formen aneinander, geübt an der ebenfalls 1981 veröffentlichten Arbeit „Liegende Zylinderskulptur I“. Dazu wirkt die Arbeit auf eine interessante Art und Weise unfertig: eine Platte schneidet in ein Rohr hinein, die andere liegt auf einer Rohrhälfte, die Stahlkörper und damit die ganze Skulptur scheinen unfertig und touchiert somit ebenfalls typische formale Ansätze der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts (Prozesshaftigkeit, etc.).
„Passage“ von Wilfried Hageböllig:
Die letzte Skulptur auf dem Platz am Baukunstarchiv erinnert wieder stark an die bisher gezeigten Arbeiten von Richard Serra. Aneinander arrangierte Stahlkörper, ohne die Opulenz des amerikanischen Künstlers, aber dafür als Passage angelegt, die dem Besucher eine ganz eigene Raum- und Körpererfahrung ermöglicht. Ohne 90-Grad Winkel bzw. die klaren Winkel und Linien der umliegenden Architektur und gegeneinander laufenden Linien wird außerdem das Raumempfinden in einem größeren Kontext thematisiert. Momentan (März 2021) ist die Skulptur weiterhin fast ohne Graffiti, allerdings sollte das Durchschreiten der Arbeit nur mit Nasenklammer vorgenommen werden.
Leider ist die Tour diese Woche zu groß um auf der Website integriert zu werden, weswegen ihr bitte diesem Link folgt:
https://6059f1a6330a3833683215a6–hopeful-ritchie-544c05.netlify.app/